Gotische Marienwallfahrtskirche

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Die gotische Marienwallfahrtskirche aus dem Jahr 1492 zieht sehr viele Besucher an .

Auch ist in den letzten Jahren die jahrhundertalte Tradition der Wallfahrten wieder reger geworden. An der Westseite befindet sich der fünfeckige Schneckenturm mit seiner freischwebenden Wendeltreppe, der einen beeindruckenden Fernblick gewährt. Sehenswerte Bauteile in der Wallfahrtskirche: Oratoriensempore, Chorraum, Altäre, reliefartig gearbeitetes Zellengewölbe in der Sakristei, Renaissanceorgel.

Jährlich finden die Allerheiligener Orgeltage mit Musikern aus der ganzen Welt statt. Die mitteltönige Orgel (ca. 1620) ist eines der ältesten und seltensten Instrumente Österreichs.

Ursprung der Pfarr- und Wallfahrtskirche Allerheiligen:

Um das Jahr 1490 lebte am jetzigen „Hirtnergut“ in Allerheiligen ein von der Pest befallener Bauer. Der Sterbende sagte zu seinen Verwandten, sie sollten seinen Leichnam auf einen Karren legen, seine Rinder vorspannen und sie frei ziehen lassen. An der Stelle, an der die Rinder aus freien Stücken stehen bleiben würden, sollten sie ihn begraben und Gott zu Ehren sowie zum Preise der Königin aller Heiligen eine Hütte zum Gebet errichten.
Alles geschah nach seinem Wunsch. Der Ort, an dem damals der Wagen stehen blieb, war unbewohnte Wildnis. Aus einer großen Föhre wurde dort eine kleine Kirche aus Holz erbaut.
Dank der Eingänge von Opfern und Weihgaben vieler Wallfahrer war es möglich, bereits im Jahr 1504 mit dem Bau einer massiven Kirche zu beginnen. Sie sollte bereits die heutigen Dimension – nämlich eine Gesamtlänge von 29 m, eine Breite des Schiffes von 12 m und eine Breite des Presbyteriums von 8 m – haben.
Wie lange der Kirchenbau dauert, kann nicht mehr genau eruiert werden. Aus der am Oratorium über der Sakristei angebrachten Jahreszahl 1521 ist jedoch anzunehmen, dass die Kirche in diesem Jahr bereits fertig war.

Die Kirche wurde im gotischen Stil erbaut, dessen signifikanten Baudetails im Besonderen am Presbyterium und am kleinen Turm „Schneckenturm“ an der Rückseite schön zu erkennen ist. Der Aufgang im Inneren des Turmes führt über eine frei schwebende, spindellose Wendeltreppe mit 62 Stufen zu den 3 Bogenfenstern, die einen wunderbaren Fernblick gewähren.
Vermutlich um das Jahr 1649 hatte ein Brand den Dachstuhl der Kirche und damit das gotische Gewölbe vernichtet. Dieser Umstand erklärt auch, dass das Mittelschiff nur ein Kreuzgratgewölbe aufweist.

Die Sakristei birgt ein besonders schönes, aus weichem Granit reliefartig gearbeitetes Zellengewölbe, welches in Österreich fast einmalig ist.

Im Altarraum befinden sich ein gotisches Sakramenthäuschen und eine gotische Empore. Daneben, in der sog. „Eselsnische“, hängt das Entstehungsbild von Allerheiligen. Der Hochaltar ist ein neugotisches Werk. Im Zentrum die Figur der Muttergottes, die einen Geisteskranken heilt. Weiters sind verschiedene Heiligenstatuen und Reliefs mit Szenen aus dem Marienleben dargestellt. Die beiden Seitenaltäre sind ebenfalls neugotisch und sind dem Hl. Josef und dem Heiligsten Herzen – Jesu gewidmet.

Ein besonderes Juwel ist die frühbarocke Orgel aus dem 17. Jhdt. Durch ihren Klang, der einen Halbton über dem heute üblichen Kammerton liegt, ist die Orgel ein seltenes Stück in ganz Europa.

Informationen erhalten Sie am:
Pfarramt Perg
Tel.: 07262/ 52509