Dort, wo ein Hügel dem nächsten die Hand reicht, wo Menschen gerne ein offenes Wort reden, wo das Pferd seit Menschengedenken zu Hause ist, dort findet das Pferd seine letzte Berufung: Wanderreiten.

Eine Kombination aus dem besten von Wandern und Reiten. Entspannen auf dem Pferderücken und Entdecken auf sechs Beinen in über 500 Kilometern Reitwegenetz. Der Entdecker erfährt alsbald, wie diese Menschen in der Mühlviertler Alm gekämpft haben, um ihr Land für Gäste zu erschließen und dennoch seine Seele zu erhalten. Mit dem Pferd haben sie für ihre Region eine Zukunft geschaffen. Gemeinsam. 52 Betriebe und 14 Gemeinden.Sanft ist der Tourismus hier nicht unbedingt. Das merken Wanderreiter spätestens nach vier Stunden Ritt, wenn die Wiedergeburt jener Muskelnspürbar wird, die man schon lange im Bürosessel verloren glaubte. Wälder, Wiesen, Felder, Bäche, Täler, Hügel. Ein auf und ab, als hätte Gott mit dem Mühlviertel eine Allegorie auf das Leben schaffen wollen.

Es ist ein merkwürdiger Flecken Oberösterreich dort nördlich der Donau. Ein bißchen frischer, ein bißchen hügeliger, ein bißchen traditioneller, ein bißchen schöner als alles andere. Das Mühlviertel, ein Land für Menschen, die das besondere suchen. Abseits Massentouristischer Wege verwöhnt es den Ruhesuchenden unaufdringlich. Gepäckstransporte für überlastete Wanderreiter, Zimmer in bester Ausstattung, Entspannung in der Felsensauna, kulinarische Raritäten vom heimischen Herd, Seminare rund ums Pferd, Reitunterricht, Leihkutschen für berufene Kutscher, erfahrene Wanderreitfürer, solide Leihpferde und stattliche Boxen für Gastpferde.

Wer das alles nicht will, der bucht sein Bett im Heu oder unter Sternen am Lagerfeuer. Einsamkeit oder Gesellschaft. Hier sind die Menschen Speziallisten für beides.

Mit der Wanderreitkarte im Maßstab 1:35 000 in der Hand auf der Suche nach sich selbst oder nach dem nächsten Gasthof - fündig werden Wanderreiter immer. Dafür sorgen die Wegweiser, die wie stumme Gefährten Pferd und Reiter begleiten. Immer wieder bieten sie dem Suchenden Möglichkeiten, den Weg zu verkürzen oder ihn auszuweiten. Ganz nach Bedarf und Vermögen. Und wer doch einmal vom Weg abkommt, wer im gestreckten Galopp über´s Ziel hinausgeschossen ist, der ist am Ende um eine Erfahrung reicher. Ganz so wie im Leben auch. Am Ende dieser Reise angelangt, führt der Entdecker sein Pferd in den Hänger oder stellt das Leihpferd in die Box. Es klirren die Gläser zu Ehren des neu Eingeweihten. Und in diesem Moment weiß er, er kommt wieder. Er kann gar nicht anders. Denn von jetzt an teilt er mit dem Leben ein Geheimnis. Das Geheimnis des Mühlviertels.

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