Sinnesrausch am Wolfgangsee-Ostufer

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Tourdaten
8,5km
539 - 754m
Distanz
295hm
300hm
Aufstieg
05:43h
 
Dauer
Kurzbeschreibung

Ein magisches Erlebnis --- bezaubernd und inniglich!

Schwierigkeit
mittel
Bewertung
Technik
Kondition
Landschaft
Erlebnis
Wegverlauf
Brunnleiten
Brunnwinkl
0,2 km
Gasthof Fürberg
1,1 km
Fürberg
1,3 km
Scheffelblick
4,0 km
Aberseeblick
4,7 km
Hackelwurfkapelle
4,9 km
Schafkapelle
4,9 km
Brunnkapelle
5,2 km
Falkensteinkirchlein
5,5 km
Steine gegen Sünden
5,7 km
Fürberg
6,8 km
Gasthof Fürberg
6,8 km
Brunnwinkl
8,1 km
Brunnleiten
8,5 km


Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Beschreibung

Diese Wanderung hat das Potential als meine "bezaubernste" durchzugehen. Sie beginnt im nördlichsten Zipfel des Wolfgangsees, gleich unterhalb eines öffentlichen Parkplatzes, und macht zwei Schleifen, um Aussichtspunkte mitzunehmen.

Bildende Künstler wie der Maler Adolf Helmberger haben die betörende Schönheit und subtile Magie dieses wundervollen Fleckens schon früher erkannt. Der Roman Strahlenheim von Alexander Lernet-Holenia lässt die ambivalente Stimmung einer vergangenen Kriegszeit wieder erahnen, die so kontrastiert mit dem glückseligen Rausch der Sinneseindrücke ...

Die See-Promenade führt nah am grün-blauen Saum des Sees entlang, dann nach rechts etwas ansteigend zum Aussichtspunkt auf die Ochseninsel. Danach geht es zum Hochzeitskreuz, in dessen Umfeld sich hartgesottene Burschen von den Klippen ins tiefe Nass stürzen. Ihre Freundinnen nehmen diese Szenerie mit dem Handy auf. Danach geht es zu noch einer heimlichen Bucht --- wo die Markierung endet und auf einem Taferl steht, dass es hier sicher nicht nach St. Wolfgang weiter geht --- was einem zur gegenteiligen Spekulation veranlasst, da in "guten" Karten sogar ein Weg eingezeichnet ist ...

Nun -- es geht ein Weg: eine gut erhaltene Marke weist diesen als Nummer "517" aus -- aber er ist nur für Geübte und Trittsichere zu empfehlen. Der Einstieg muss gesucht und gefunden werden. Dann geht es steil hinauf in den Wald. Man überwindet als Kriterium eine Felsenschwelle, bei der man etwas kraxeln muss, und strebt dann, immer höher kommend, zuletzt über Latschen und Steinplatten, den "offiziellen Trampelpfad" an, welcher zu zwei hochgelegenen Aussichtplätzen führt, der zweite davon ist der "Scheffelblick"; dann kurz hinunter in eine Senke und wieder hinauf auf eine neuerliche Aussichtsplattform, den "Aberseeblick". Danach wieder Richtung Pilgerweg, den man rechts folgend, zurück geht.

Als ich vor langer Zeit einmal die Sommerschule der Universität Wien in Strobl besuchte, haben wir "locals" versucht, die ausländischen Studenten zum Läuten der Glocke zu animieren ... Lernet-Holenia beschreibt wie man sich schon früh durch den engen Spalt welcher sich in einer Höhle im Kircheninnenraum befindet, durchzuquetschen versuchte (um seine Sünden abzustreifen? Oder aus Torheit?) --- und gelegentlich dabei in der Spalte stecken blieb. Ein magischer Ort wie er meinte.

Auch ich hatte meinen magischen Moment in diesem Kirchlein. Denn ich begegnete darin die vollkommene Anmut in der Gestalt einer jungen Frau. Diese Begegnung ward wieder Beweis meiner Theorie, dass jegliche Natürschönheit --- ja sogar die Kunst, mag sie auch Botticellische Grazie(n) zeigen --- verblasst vor dem strahlenden Antlitz einer menschlichen Erscheinung die einem mit jeder Faser seiner Existenz betört. Hegel hin oder her!

Ich habe natürlich sofort versucht die Dame zum Glockenläuten zu animieren, was ihr dann sichtlich Spass machte. Zuvor fragte sie noch, ob das denn nicht verboten wäre. Ich antwortete dieser feenhaften Erscheinung, ob ich es ihr denn verbieten sollte? Die Dame möge mir verzeihen, dass ich ein Bild ihres Glockenzuges veröffentliche; es ist nicht sonderlich scharf und zeigt die Stimmung dieses Augenblicks; in der kristallisierten verzauberten Zeit ist es wohl selbst ein Kunstwerk. Sie könnte mich darob ja kontaktieren, und sie ahnte alles bereits als sie mich fragte: komme ich jetzt in die Zeitung?

Der abendliche Rückweg nach Fürberg und zur Uferpromenade lädt zu einem letzten erfrischenden Bade ein. Mich überkam bei diesem späten Rück-Spaziergang eine tiefe, dunkle Sehnsucht, wie sie in der Musik von Richard Wagners Wesendonck-Liedern, dem frühen Schönberg der Gurrelieder, Wolfgang Korngolds Violanta und in Gustav Mahlers Sechster erklingt. Dann, wenn die rötliche Sonne abendlich gleißend in den See steigt, und die alten Bäume zart und fragil erscheinen, ist man an ein Lied von Richard Strauss erinnert: "Sitz nieder! Hier dämmert's geheimnisvoll unter den Lindenbäumen"; und auch an sein allerletztes Lied "Malven" welches er Maria Jeritza widmete: Malven überall und ewig ... blauen weit die Fernen!

Höchster Punkt
754 m

Alternativen

Nicht wieder zurück, sondern hinunter Richtung St. Wolfgang, und mit dem Schiff nach Fürberg.


Parken

Parkplatz auf der Bundesstrasse


Quelle
Karl Svozil

Gesamtbewertung

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Wegbeschaffenheit

Asphalt
Schotter (30)
Wiese
Wald (60)
Fels (10)
Ausgesetzt

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