Pfarrkirche St. Anna am Aigen

Logo Pfarrkirche St. Anna am Aigen
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Wo heute in St. Anna am Aigen unsere Pfarrkirche steht, stand früher eine Annakapelle die im Jahre 1545 erstmals genannt wurde. Die Kapelle war sehr klein und nur dürftig ausgestattet, diente den Leuten aber als gemeinsame Stätte des Gebetes.

Da es am Beginn des 18.Jahrhunderts dazu kam, dass aus der kleinen Kapelle, die der Hl. Anna geweiht war, die für ihre Zeit große und mächtige St. Anna-Kirche entstand, ist unmittelbar auf den verzweifelten Kampf um das Königreich Ungarn der ungarischer Freischäler, der Kuruzzen, zurückzuführen. Bei den Einfällen im Jahr 1706 wurde die kleine Annakapelle zwar nicht zerstört aber stark beschädigt. Daher begann die Bevölkerung den Plan einer Kirche, der schon eine Zeit lang existierte, umzusetzen. Der Bau der Kirche wurde nach relativ kurzer Bauzeit im Jahr 1712 fertiggestellt. Die Kirche wurde aufgrund des Geldmangels erst am 21. April 1717 feierlich eingeweiht. Die letzte Renovierung der Kirche wurde im Jahr 2005 durchgeführt.

Heute hat unsere Kirche viele wertvolle Kunstwerke vorzuweisen wie zum Beispiel die Figuren am Hochaltar von der Hl. Mutter Anna, die Maria das lesen lehrt, die alten wertvollen Glocken im Glockenturm und die Bilder des Kreuzweges. Das älteste Kunstwerk der Kirche ist ein Bild der Hl. Dreifaltigkeit und stammt aus der Zeit um das Jahr 1730. Stolz sind wir besonders auf unsere Orgel, die wir dank großzügigen Spenden neu renovieren konnten. Im Januar 2007 wurde die alte Orgel abgebaut und in die Schweiz transportiert. Ab Jahresbeginn bis Juni 2007 folgte die Fertigung der einzelnen Bestandteile der Orgel. Danach wurde sie wieder nach St. Anna gebracht und in der Kirche aufgebaut. Die Orgelweihe fand am 28. Oktober 2007 statt.

Dass sich St. Anna am Aigen seit einigen Jahren als Ausstellungsort einer sehenswerten Weihnachtskrippenschau einen Namen zu machen beginnt, hat nichts mit der Tatsache zu tun, dass diese oststeirische Grenzlandgemeinde immer wieder als ,,Steirisches Bethlehem" bezeichnet wird. Dieser Begriff hat sich im Laufe der Jahrzehnte in der Pfarrbevölkerung verankert, weil bis dato sehr viele Priester- und Ordensberufungen aus der Pfarre hervorgegangen sind. Aber auch der Gemeindechronist Franz Stradner hat in seiner Gedenkschrift anlässlich des 150-jahrigen Bestehens der Pfarre St. Anna am Aigen im Jahr 1938 immer wieder den Ausdruck ,,Steirisches Bethlehem" in Gebrauch genommen.

Bis jetzt 36 Priester
Die Zahl der Priester- und Ordensberufungen ist in der Tat beachtlich. Bis jetzt sind 36 St. Anna´rer zum Priester geweiht worden. Darunter sind vier weit über die Heimat hinaus bekannte Priesterpersönlichkeiten: Kardinal Franz Andreas Frühwirth, Diozesanbischof Leopold Schuster, Domkapellmeister Anton Lippe und der jetzige Weihbischof Dr. Franz Lackner. Neben den Priestern hat die Pfarre, zu der im wesentlichen die politischen Gemeinden St. Anna am Aigen und Frutten-Gießelsdorf gehören, auch zahlreiche Frauen und Männer hervorgebracht, die in einen Orden eingetreten sind. Derzeit leben 19 Frauen und ein Mann, die alle aus der Pfarre St. Anna am Aigen stammen, in einer klösterlichen Gemeinschaft.

Ein Rundgang in der Kirche: Im Inneren der Pfarrkirche sind vor allem die vielen Heiligenfiguren und Bilder auffällig. Betritt man die Kirche, so sieht man zur Linken ein Gemälde des heiligen Petrus nach dessen Verleumdung, sowie eines von Maria Magdalena. Die Statuen, welche der Orgel vorgelagert sind, zeigen zwei Franziskaner, nämlich den heiligen Franz von Assisi (Kreuz in der Hand) und den heiligen Antonius (Kind im Arm). Nähert man sich dem Altar, so sieht man auf der links über den Bänken ein Abbild des heiligen Josef und auf der rechten Seite die Heiligen Leopold und Barbara. Diese Patronen wurden aufgrund des Stifters Leopold und dessen Schwester Barbara ausgewählt. Bevor man den Altar betritt, hängt auf der Epistelseite ein Gemälde des Heiligen Ulrich (dieser war Schutzpatron gegen die Magyaren und man geht davon aus, dass er die Kirche auch vor den Kuruzzen beschützen sollte). Der sich auf der Evangelienseite befindende heilige Augustinus ist neben der Mutter Anna unser 2. Schutzpatron. Den Altar selbst zieren links Maria und Jakobus der Ältere und rechts der heilige Joachim, Marias Vater. Der zwischen 1780 und 1782 von Veit Königer errichtete Hochaltar zeigt unsere Schutzpatronin Anna, die ihrer Tochter Maria das Lesen aus der Heiligen Schrift beibringt. Die zwei kleinen Bilder rechts über den Bänken zeigen Herz Jesu und Herz Maria, das älteste Gemälde, welches die Dreifaltigkeit zeigt, befindet sich am Ende des rechten Seitenschiffs, wo auch der 1920 von Peter Neuböck gestaltete Kreuzweg beginnt. Außerdem befindet sich hier eine kleine Statue von Johannes dem Täufer und am anderen Ende des Schiffs eine Malerei der unbefleckten Maria. Im linken Seitenschiff findet man noch eine Darstellung der schmerzhaften Maria. Die seit dem zweiten Vatikanum 1965 unbenutzte Kanzel zeigt Darstellungen der vier Evangelisten. Unsere jetzige, von der bekannten Schweizer Firma Mathis angefertigte Orgel, wurde erst 2007 geweiht und mit ihren 1357 Pfeifen, die in 22 Register eingeteilt sind, erfüllt sie in unser Gotteshaus mit einem majestätischen Klang. Ermöglicht wurde der Bau dieses prächtigen Instruments vor allem durch eine anonyme Spenderin, der die Pfarre St. Anna immer dankbar sein wird. Auch werden in unserer Pfarrkirche oft Konzerte von nationalen, wie auch internationalen Künstlern abgehalten, die immer gut besucht sind. Kapellen in St. Anna am Aigen Im 19. Jahrhundert wurden in der Pfarre St. Anna viele Kapellen als Zeichen für den tiefempfundenen Glauben der Bevölkerung erbaut. Neben der alten Tramerkreuzkapelle, die ja bereits im Jahr 1733 erbaut worden war und damit die älteste Kapelle der Pfarre ist, wurden in dieser Zeit u.a. die Kapelle in Frutten (1841/42), in Scheming (1863) und in Jammberg (1887) errichtet.. Die Kapelle in Frutten ist auch die einzige Filiale der Pfarre St. Anna. Weiteres wurde eine neue Dorfkapelle in Hochstraden (1974) und die Kapelle in Woboth (1981) gebaut. Im Jahr 1986 wurde ebenfalls die stark angegriffene Kapelle in Sichauf neu aufgebaut.