Pfarrkirche Sankt Bernhard

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Die Geschichte von St. Bernhard vom Mittelalter bis herauf in die Neuzeit ist zum überwiegenden Teil die Geschichte seines Klosters.

Am 24.11.1277 kamen aus Alt- und Neumelon im Waldviertel Frauen vom Orden des Hl. Bernhard nach "Chrueg am Teffenbach" (Krug am Taffabach), dem heutigen St. Bernhard. 1284 konnten die Nonnen in das von Stephan von Maissau gestiftete Kloster einziehen. Im selben Jahr wurde die Namensänderung von Krug auf St. Bernhard vorgenommen.

Durch verschiedene Stiftungen adeliger Wohltäter begann eine zweihundertjährige Blütezeit des Klosters.

Um 1340 erbaute Heinrich von Neukirchen einen Teil des Kreuzganges. Aus dieser Zeit stammt auch der gotische Kapitelsaal, der 1961 abgetragen und in Klosterneuburg wieder neu aufgebaut worden ist.

1425 plünderten Hussiten das Kloster, 1468 besetzten es die Böhmen.

In der Reformationszeit löste sich das Kloster auf. Der Besitz war durch das Aussterben der Maissauer an die Puechhaimer übergegangen. Die Puechhaimer waren Protestanten. So stand das Kloster 1569 bereits ohne Konvent da, und 1582 starb mit Kordula Gruber die letzte Klosterfrau von St. Bernhard.

1586 übernahm das Wiener Jesuitenkollegium das Kloster. Die Jesuiten bauten die durch die protestantischen Rebellen verwüstete Kirche im Frühbarockstil wieder auf.

1773 wurde der Jesuitenorden aufgelöst, und das Kloster ging an den NÖ Studienfonds. Der ließ es durch Beamte verwalten. 1809 veranlaßte einer dieser Verwalter aus Furcht vor der Errichtung eines französischen Militärspitals die Abdeckung des Kreuzganges und Kapitelsaales. Damit waren diese Baulichkeiten dem verfall preisgegeben.

1824 erwarb Karl Freiherr von Ehrenfels das Kloster. Seit 1852 ist es im Besitz des Stiftes Klosterneuburg.

Die Klosterkirche ist heute Pfarrkirche des Dorfes.

1807 besuchte der Dichter Franz Grillparzer den Hofrichter Franz Xaver Pundschuh in St. Bernhard.

Der Ort St. Bernhard war eng mit den Geschicken des Klosters verbunden.
So brannten 1818 die Wirtschaftsgebäude mit dem ganzen Trakt der ehemaligen Beamtenwohnungen und auch ein großer Teil des Ortes ab. Auch 1864 und 1867 fielen 9 bzw. 10 Häuser einer Feuersbrunst zum Opfer.
Da die Taffa damals noch am Kloster vorbei durch den Ort floss, kam es öfters zu verheerenden Überschwemmungen. 1853 überschwemmte sie den Ort. In der Kirche stand das Wasser 1,68 m hoch.