3-Schlösser-Wanderweg

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Landschaft
Erlebnis

Beschreibung

Straßen und Wege nur als Verbindung zwischen verschiedenen Orten anzusehen, würde ih-rem Wesen nicht gerecht werden. Wenn wir an die Pilgerpfade zu den alten Wallfahrtsorten denken, dann waren zwar die Ziele, aber auch die Wege wichtig. Wegzeichen markierten den Verlauf und gaben die Richtung an. Neu angelegte Wanderwege folgen wieder den alten Pfa-den, die in den letzten Jahren nur mehr selten benutzt wurden. Schriftliche Hinweise und bild-liche Darstellungen entlang des Weges ersetzen und ergänzen heute die alten Markierungen. Diese Informationen weisen auf die Geschichte hin, erzählen von Begebenheiten und sagen-haften Erinnerungen und erklären landschaftliche Besonderheiten.
Der 3-Schlösser-Wanderweg zwischen Eichberg und Grafendorf wurde ebenfalls nach diesen Gesichtspunkten gestaltet.
Die Schlösser Eichberg, Kirchberg am Walde und Reitenau haben als „Grundherrschaften“ seit dem Mittelalter das wirtschaftliche, aber auch das kulturelle Leben dieser Region des ost-steirischen Hügellandes mitbestimmt und geformt.

Eichberg(Aichberg) (Gemeinde Eichberg), knapp vor 1200 gegründet, wurde durch das Ge-schlecht der „Steinpeiß“ geprägt, das hier über mehrere Jahrhunderte bis zum Jahre 1772 ih-ren Stammsitz hatte. Die Anlage wurde in den letzten Jahren in vielen Bereichen restauriert und revitalisiert und befindet sich heute im Privatbesitz.

Kirchberg am Walde (Marktgemeinde Grafendorf) wurde bereits kurz vor 1130 als Herr-schaftszentrum der damals mächtigen Grafen von Formbach-Pitten gegründet. Nach einer wechselvollen Geschichte im Laufe der Jahrhunderte und der Aufhebung der Grundherrschaft im Jahre 1848 gingen die vielen dem Schloss zugehörigen Höfe in das persönliche Eigentum der Bauern über. Seit dem Jahre 1923 ist Kirchberg im Besitz des Landes Steiermark, das hier eine Landwirtschaftsschule errichtete.

Die Anfänge des Schlosses Reitenau im Gemeindegebiet von Stambach, gehen bis in die Mit-te des 12. Jahrhunderts zurück. Ursprünglich nicht als Burg, sondern als Wirtschaftszentrum von den Kranichbergern gegründet, wurde diese Anlage vermutlich in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts zu einem Wasserschloss umgebaut und als Herrschaftszentrum eingerichtet. Das Anwesen ist heute ebenfalls im Privatbesitz.

Von 1822 bis 1911 wurden Eichberg und Reitenau gemeinsam verwaltet. Der griechische Prinz Theodor Ypsilanti hatte von 1911 bis 1923 sogar alle drei Herrschaften in seinem Besitz.
Über viele Jahrhunderte hinweg hatten die drei Schlösser immer wieder die gemeinsame Aufgabe der Landesverteidigung zu übernehmen. Türken, Kuruzzen und Haiducken waren eine permanente Bedrohung Der Ausspruch „Kruzzi-Türken“ erinnert noch heute an die Auseinandersetzungen und an die, oft gegenseitigen Übergriffe im Bereich der Lafnitzgrenze.
Der Wanderweg mit dem Beginn in Eichberg folgt abschnittsweise den alten Verbindungen zwischen den Schlössern.
Vom Schloss weg, führt er zunächst am oberen Lungitzbach entlang, an einer verfallenen Hausmühle vorbei, nach Reibersdorf. Dieser kleine Weiler liegt auf dem Höhenrücken zwischen dem Lungitz- und dem Safental. Das Stift Vorau war von der Mitte des 14.Jahrhunderts weg, bis zur Grundentlastung im Jahre 1848 der Grundherr dieser 7 Höfe. Die ständige Bedrohung der Grenzregion hat auch dazu geführt, dass unterirdische Fluchtgänge aus den Häusern in Reibersdorf angelegt wurden. Im oberen Lungitztal existiert heute noch eine (derzeit unzugängliche) Erdhöhle die viele Menschen aufnehmen konnte.

Über die „Himmelsstiege“ führt nun der Weg nach Kirchberg am Walde. Das Schloss ist von einem tiefen Burggraben umgeben und über dem Eingangstor zeigt das alte Wappen, dass die „Auersperg“ einst zu den Besitzern zählten. Der weitere Verlauf des Weges folgt einem alten Steig für den Viehtrieb durchquert die sogenannte „Au“ und führt über eine Hochfläche in das „Leberholz“ .Dieser Bereich ist uraltes Siedlungsgebiet. Das „versunkene Schloss“ in den Erzählungen der Menschen wurde vor wenigen Jahren durch eine archäologische Grabung als römerzeitlicher Gutshof erkannt. Im Leberholz erinnern römerzeitliche Hügelgräber an diese ferne Vergangenheit. Am Schloss Reitenau vorbei, verläuft der Weg nun entlang eines Baches, der ursprünglich die Grenzlinie zwischen den Besitzungen Kirchberg und Reitenau bildete. Im Namen Marbach (= Grenzbach) ist diese Funktion noch deutlich erkennbar. Über Seibersdorf, einer Dorfgründung des Seifried von Kranichberg (1355 noch als Seyfridsdorf bezeichnet) und zum Herrschaftszentrum Reitenau gehörig, führt der Weg nach Grafendorf. Das Wegkreuz in Seibersdorf erinnert heute noch an die schrecklichen Ereignisse im Jahre 1704, als Graf Wurmbrand, der Besitzer von Reitenau, in einem Femegericht von Bauern zum Tode verurteilt wurde.

Das Dorf des Grafen Ekbert II. von Formbach-Pitten - Grafendorf – war über 640 Jahre im Besitz des Klosters Formbach am Inn. Die Kirche wird bereits 1158- etwa 30 Jahre nach der Gründung- erstmals urkundlich erwähnt. Schon damals wurde das Dorf als „ansehnlich“ be-zeichnet. Wesentlich ältere Siedlungsreste beweisen, dass wenigstens zwei römerzeitliche Gutshöfe über mehrere Jahrhunderte das Geschehen in diesem Raum bestimmten.

Straßen, Wege und Pfade waren schon immer mehr als nur die Verbindung einzelner Orte. Die Verbindung von Kulturen und Menschen macht ihr Wesen aus.


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