Befindet sich noch in erstaunlich gutem Zustand. Wahrscheinlich wurde das Burgschloss Steyersberg (Feste Steußberg) dem letzten Drittel des 12. Jahrhunderts errichtet und gehörte zur Befestigungslinie, die Herzog Ottokar IV., der letzte Traungauer, zum Schutz der Steiermark gegen Österreich hatte anlegen lassen. Anfangs eine ziemlich kleine Anlage, die als Verteidigungsort und Zufluchtsstätte diente, erst später erfolgt eine bemerkenswerte bauliche Erweiterung.

Ende des 13. Jahrhunderts lässt das Auftreten eines „Gundacherus de Steisperch“ und eines „Chonrad von Steyirsperig“ auf ein Geschlecht schließen, das sich nach der Burg benannte. Es waren Angehörige der untersten Schicht des unfreien Adels, die in einem Abhängigkeitsverhältnis zu dem in der Nähe ansässigen und weit bedeutenderen Ministerialiengeschlecht der Schenke von Haßbach standen. Das Geschlecht der Steyersberger starb wahrscheinlich noch vor dem Jahre 1302 aus, denn zu diesem Zeitpunkt erscheint schon ein Angehöriger des Geschlechts der Herren von Kranichberg als Inhaber der Burg auf. Vermutlich war nach dem Aussterben der Steyersberger die Burg an die Herren von Haßbach übergegangen und später als Mitgift bei der Heirat einer Haßbacherin mit einem Kranichberger mitgegeben worden. Bis zum Jahr 1386 bleibt die Burg im kranichbergischem Besitz. Dann geht die Burg bei der Heirat einer Kranichbergerin mit einem Herrn von Stubenberg für 200 Jahre in das Eigentum der Familie Stubenberg über. Während dieser Zeit bemerkenswerte bauliche Erweiterungen und das Ansehen von Steyersberg nimmt an Ansehen und Güterbesitz stark zu. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts ist Steyersberg die einzige noch erhaltene Burg des Haßbachtales. Die mächtige Burg Haßbach wurde zur Ruine, weil sie auf Befehl des Kaisers Friedrich III. geschliffen werden musste. Steyersberg wird zum Zentrum einer neuen großen Herrschaft, die aus der Vereinigung der ehemaligen Herrschaften von Haßbach, Gutenbrunn und Grabensee hervorgeht. Im Jahr 1600 erwirbt Ehrenreich Wurmbrand-Stuppach die Burg Steyersberg und übernimmt damit die sogenannte „Vollherrschaft“. Bauliche Erweiterung der engen Burg in ein geräumiges, wohnliches Schloss. Die Grafen von Wurmbrand-Stuppach des 17. und 18. Jahrhunderts waren bedeutende Männer, die ihre Dienste dem Hause Habsburg zur Verfügung stellten. Die Verwaltung ihrer Güter aber lag meist in den Händen von Pächtern und Wirtschaftsbeamten. Das Jahr 1848 bringt schließlich die Aufhebung der Herrschaft Steyersberg. Die Burg selbst aber blieb weiterhin im Besitz der Grafen von Wurmbrand und befindet sich heute in noch sehr gutem Zustand.

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