Die Wiener Votivkirche gilt als eines der bedeutendsten neogotischen Sakralbauwerke der Welt.

Der „Ringstraßendom“ wurde am 24. April 1879 geweiht. Die Entstehung des „Ringstraßendoms“ neben dem Hauptgebäude der Wiener Universität steht in Zusammenhang mit dem Attentat auf den jungen Kaiser Franz Joseph I. am 18. Februar 1853 durch den Schneidergesellen Janos Libenyi.

Der Bruder des Kaisers, Erzherzog Ferdinand Maximilian, der spätere Kaiser von Mexiko, rief nach dem Attentat „zum Dank für die Errettung Seiner Majestät“ zu Spenden auf, um in Wien eine neue Kirche zu bauen. Die Kirche sollte als „Dankgeschenk“ (Votivgabe, daher der Name) der Völker der Monarchie für die Errettung Franz Josephs errichtet werden. 300.000 Bürger folgten dem Spendenaufruf. Im neuen „Dom“ hätten alle Nationen der Donaumonarchie ihre geistige und politische „Heimat“ finden sollen.

Der Kirchenbau wurde in einem Architektenwettbewerb im April 1854 ausgeschrieben. Aus 75 eingereichten Projekten von Architekten aus der Donaumonarchie, Deutschland, England und Frankreich prämierte eine Jury das Projekt des damals erst 26-jährigen Architekten Heinrich von Ferstel. 1856 wurde der Bau begonnen. Nach 23-jähriger Bauzeit wurde die Kirche am 24. April 1879, dem Tag der Silberhochzeit des Kaiserpaares, geweiht.

Die dreischiffige neugotische Basilika im französischen Kathedralschema zählt zu den bedeutendsten Bauten des europäischen Historismus. Aus dem Umfeld der Wiederbelebung der Dombauhütten erwachsen, stellt sie den Höhepunkt der historistischen Sakralarchitektur in Wien dar.

Die Kirche war zunächst als Ruhmeshalle für große Österreicher, ähnlich der Westminster Abbey in London, gedacht. Verwirklicht wurde diese Idee nur durch die Aufstellung der Tumba von Graf Niklas Salm. Als Bauwerk konnte die Votivkirche 1879 zwar abgeschlossen werden, ein „Dom der Völker“ wurde sie aber nicht. Inzwischen herrschte in der Habsburgermonarchie eine gegenüber 1853 völlig veränderte Grundstimmung; der politische Sieg des Nationalliberalismus führte zu erbitterten Nationalitätenkämpfen.

Im Jahr 1880 wurde die Votivkirche zur Pfarrkirche erhoben, mit einem Pfarrgebiet, das auf dem Boden des früheren Glacis von der Bellaria bis zur Roßauer Lände reicht.

Heute: Pfarrkirche und „kosmopolitisches“ Gotteshaus
Auf dem Pfarrgebiet der Votivkirche leben rund 2.700 Katholikinnen und Katholiken. Als Heimstätte verschiedener fremdsprachiger Gemeinden Wiens ist die Votivkirche aber auch ein sehr „kosmopolitisches“ Gotteshaus. Der Völker umspannende Gedanke, der am Beginn der Stiftung der Votivkirche stand, ist heute anders, dafür noch umfassender in der Votivkirche lebendig. So schließt die Votivkirche den Bogen von den Völkern der Donaumonarchie, die in diesem Kirchenbau ihre geistige Heimat finden sollten, zu den Staaten, die jetzt durch die EU-Erweiterung in einem neuen Europa wieder mit Österreich verbunden sind.

Die Kirche wird von der deutschsprachigen Pfarrgemeinde und der englischsprachigen Gemeinde Wiens genutzt. Dazu kommt die wichtige Rolle der Kirche für die Lateinamerikaner in Wien, denn ein Seitenalter ist der Muttergottes von Guadalupe in Mexiko gewidmet. Ganz in der Nähe befindet sich auch das Afro-Asiatische Institut mit Studierenden aus zahlreichen außereuropäischen Nationen.

Ein seelsorglicher Schwerpunkt wird in der Votivkirche auf die Betreuung von ausländischen Besuchern gelegt. Pfarrer Joseph Farrugia ist Tourismusseelsorger der Erzdiözese Wien.

Quelle: www.votivkirche.at/

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