Furmint-Trail
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Die Weinbauregionen Rust im Burgenland und Jeruzalem in Slowenien teilen eine Besonderheit: Hier hat sich die alte Rebsorte Furmint erhalten und deren Trauben werden zu Wein gekeltert. Eine Besonderheit...
Die Weinbauregionen Rust im Burgenland und Jeruzalem in Slowenien teilen eine Besonderheit: Hier hat sich die alte Rebsorte Furmint erhalten und deren Trauben werden zu Wein gekeltert. Eine Besonderheit – jenseits der aktuellen Modeweine und Trendsorten.
Doch nicht nur die Rebsorten verbindet diese beiden Weinregionen – sondern ein erlebnisreicher Weg verknüpft hier einige Genussregioen in wunderschöner Landschaft gewürzt mit regionalen Spezialitäten. Der Furmint-Trail verbindet diese einzigartigen Kleinregionen voller Natur- und Kulturerbe neu.
Start und Endpunkt bildet der Furmint. Ein Relikt des Weinbaus mit großem Potential, das neu belebt werden soll. Dazwischen lokale Spezialitäten, ebenfalls einzigartig und speziell. Eine genussreiche touristische Attraktion will langsam und behutsam entdeckt werden. Der Weg führt durch unterschiedliche Landschaften von der pannonischen Tiefebene über UHUDLER-Ortschaften und den NATURPARK RAAB bis in das slowenische Jeruzalem.
Der Furmint-Trail steht für Genuss und Erlebnis auf höchstem Niveau mit den besten Betrieben und Produzenten, die sich zu Qualität, regionale Tradition und Nachhaltigkeit bekennen. So strahlt die Furmint – Genuss – Tour ein Lebensgefühl aus, das einst schon Napoleon versprühte, als er von dem Wein kostete. Da rief er der Sage nach aus:
C’est bon !








Etappe 1: Rust – Deutschkreutz (52 km)
Die erste Etappe startet in der Freistadt Rust am Westufer des Neusiedler Sees. Rust ist besonders bekannt für seine historische Altstadt mit gut erhaltenen Bürgerhäusern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert. Bereits im Jahr 1470 erhielt Rust das Marktrecht, 1681 wurde der Ort zur Freistadt erhoben – ein Privileg, das sich Rust durch die Zahlung von 60.000 Gulden und 500 Eimer Wein an den ungarischen König sicherte. Dieser historische Bezug unterstreicht die enge Verbindung der Stadt zum Weinbau. Rust gilt bis heute als eine der bedeutendsten Weinbaugemeinden Österreichs, insbesondere für edelsüße Weine wie den Ruster Ausbruch mit der Hauptrebsorte Furmint. Die Kombination aus pannonischem Klima, kalkhaltigen Böden und jahrhundertealter Weintradition schafft ideale Voraussetzungen für Spitzenweine. Zahlreiche Weingüter, Buschenschenken und Veranstaltungen laden Besucher:innen dazu ein, die Weinkultur der Stadt hautnah zu erleben. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Freistadt Rust zählen die Fischerkirche mit ihrem beeindruckenden Innenraum, das Rathaus aus dem 17. Jahrhundert und die zahlreichen barocken Bürgerhäuser entlang der teils gepflasterten Straßenzüge. Rust ist zudem für seine Storchenpopulation bekannt – zahlreiche Nester zieren die Dächer der Stadt.
Von Rust führt der Furmint Trail am Rand des ausgedehnten Schilfgürtels westlich des Neusiedler Sees in Richtung Süden und bringt Sie so in die sehenswerte Festspielgemeinde Mörbisch am See. Der Ort ist für seine charakteristischen Hofgassen bekannt. Diese engen, langgestreckten Gassen mit ihren historischen Streckhöfen prägen das Ortsbild und zeugen von der traditionell pannonischen Bauweise. Einst dienten sie als Wohn- und Arbeitsräume für Weinbauern:innen und Handwerker:innen. Heute vermitteln sie ein authentisches Bild des pannonischen Dorflebens. Mörbisch ist zudem ein bedeutendes Weinbauzentrum und Austragungsort der Seefestspiele, die jährlich tausende Besucher:innen anlocken und Kultur mit Natur- und Weingenuss in einzigartiger Weise verbinden.
Der Weg verlässt nun die unmittelbare Umgebung des Neusiedler Sees und steigt etwas an, um grenznah durch die noch sehr naturnahe Siegendorfer Puszta nach Klingenbach zu führen. In dem zweisprachigen Ort (deutsch und kroatisch) direkt an der Grenze ist das Ortszentrum verkehrsberuhigt und lädt zum Verweilen ein.
Von der Region Neusiedler See geht es weiter in Richtung Naturpark Rosalia-Kogelberg, der jüngste Naturpark des Burgenlandes, dessen Landschaft geprägt ist durch sanfte Hügel, zahlreiche Streuobstwiesen, Weingärten und Felder. Besuchen Sie das Paulinerkloster in Baumgarten, im Volksmund auch „Ödes Kloster“ genannt, vor dem seit mehr als 250 Jahren eine beeindruckende Winterlinde wacht, die sogar als Naturdenkmal ausgewiesen ist.
In der Nachbargemeinde Schattendorf empfiehlt sich der Besuch der Schuhmühle, eine der letzten historischen Mühlen im Burgenland. Neben einem kleinen Museum beherbergt die Schuhmühle eine Dauerausstellung mit dem Titel „Die Schüsse von Schattendorf“ und ist darüber hinaus Startpunkt für Ausflüge, Wanderungen oder Exkursionen in den Naturpark. Im Mühlenladen erwarten Sie Mitbringsel und kleine Schmankerl aus der Region.
Von Schattendorf führt die Route weiter nach Ungarn, vorbei an Àgfalva (Agendorf) und über Sopron (Ödenburg) weiter nach Harka (Harkau), wo Sie an der grünen Grenze inmitten des Neckenmarkter Weingebirges ins Blaufränkischland im Mittelburgenland gelangen.
Von hier aus empfiehlt sich ein „Abstecher“ in das Ortszentrum von Neckenmarkt. Im kleinen Fahnenschwinger- und Weinbaumuseum erfahren Sie Interessantes über die Geschichte der Gemeinde. Das Neckenmarkter Fahnenschwingen wurde übrigens von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe ernannt.
Nach wenigen Kilometern erreichen Sie anschließend Deutschkreutz, eine der bekanntesten Weinbauorte des Burgenlandes und größte Weinbaugemeinde im Blaufränkischland. Neben Gastronomie- und Weinbaubetrieben bietet Deutschkreutz auch kulturelle Sehenswürdigkeiten, wie z.B. das Carl Goldmark Museum, die beeindruckende Lehmden Kirche und das malerisch am Ortsrand gelegene Schloss Deutschkreutz.
Etappe 2: Deutschkreutz – Klostermarienberg/Köszeg (50 km)
Vorbei an einigen der bekanntesten Weinrieden von Deutschkreutz - Goldberg, Ried Fabian und Hochberg - führt der Weg weiter über Kleinwarasdorf und Kroatisch Minihof in die Thermen- und Weinbaugemeinde Lutzmannsburg. Lutzmannsburg zählt zu den ältesten Weinbaugemeinden des Burgenlandes und ist darüber hinaus seit mehr als 30 Jahren Heimat der Sonnentherme Lutzmannsburg, Österreichs größter und bekanntester Kinder- und Familientherme. Mit vielen Attraktionen, darunter zahlreiche Rutschen, ein 5D Unterwasserkino und ein großer Außenbereich. Hier sind Spaß & Action garantiert.
Entlang der Rabnitz fahren Sie über Strebersdorf und Frankenau bis nach Klostermarienberg, einem kleinen Dorf direkt an der Grenze zu Ungarn, dessen Ortsbild geprägt ist durch das mächtige Zisterzienserkloster Marienberg. Am Areal rund um das Kloster findet jedes Jahr am 26. Oktober das große Kastanienfest statt, bei dem sich wirklich alles um die Kastanie dreht.
Nach Klostermarienberg passieren Sie abermals die Grenze und setzen Ihre Fahrt fort, über Òlmod (Bleigraben) bis nach Köszeg (Güns).
Etappe 3: Klostermarienberg/Köszeg - Heiligenkreuz im Lafnitztal (79 km)
Von KÅszeg aus radeln Sie auf wenig befahrenen Landstraßen weiter durch ruhige, ungarische Dörfer und schließlich durch Bozsok. Sie bleiben weiterhin in Ungarn und erreichen das charmante Dorf Narda mit seiner sehenswerten Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert. Am Ortsende lädt ein Rastplatz an einem kleinen Teich zur Pause ein. Danach folgen Sie weiter der Route und überqueren die österreichische Grenze.
In Schandorf erwarten Sie einige geschichtsträchtige Besonderheiten: Bereits um 750 v. Chr. machten Eisenvorkommen, deren Verhüttung und der Handel mit Eisen die „Eisenbarone“ dieser Region wohlhabend. Davon zeugt das größte Hügelgräberfeld Mitteleuropas mit beeindruckenden 285 Riesengrabhügeln.
*Tipp: Ab 2026 kann zu diesem Thema der „Hügelgräberfeld-Multi-Media-Raum“ direkt am Bahntrassen-Radweg in Schandorf besucht werden (Eintritt frei).
Weiter geht es Richtung Süden, vorbei am Badesee Burg. Sie überqueren die Pinka und erreichen schließlich den Eisenberg, eine Erhebung im gleichnamigen Ort. Die Aussichtsplattform „Weinblick“ bietet zudem ein traumhaftes Panorama. Unweit der Route finden Sie die Vinothek, in der Sie Rotweinspezialitäten der Region verkosten können. Entlang der Route fahren Sie bis zum Ort Höll und weiter nach Bildein mit dem burgenländischen Geschichte(n)haus, dem Grenzerfahrungsweg und dem WeinKulturHaus.
Durch die Gemeinden Eberau und Kulm radelnd, empfiehlt sich ein kurzer Abstecher zum Wasserschloss Eberau, das zwar nur von außen besichtigt werden kann, aber dennoch einen Blick wert ist. Weiter der Pinkataler Weinstraße entlang gelangen Sie zur kleinen Wallfahrtskirche Maria Weinberg. Im Osten liegt der Ort Gaas mit seiner denkmalgeschützten Pfarrkirche. Wer sich nach Abkühlung sehnt, ist in der Wassererlebniswelt Moschendorf bestens aufgehoben. In Moschendorf erwarten Sie das Weinmuseum sowie eine Vinothek.
Danach führt die Route weiter nach Strem. Sehr empfehlenswert ist ein Abstecher in die Gemeinde Heiligenbrunn. Dieser urige Ort mit seinem romantischen Kellerviertel, großteils noch mit Sroh gedeckten Weinkellern, gilt als Hochburg des legendären Uhudlers mit seinem feinen Waldbeeraroma. Auf dem Uhudler-Lehrpfad und im Schauweingarten erfahren Sie mehr über diesen besonderen Wein und seine Geschichte.
Über den Hammerlberg mit seinen gepflegten Weingärten sowie durch die Ortsteile Glasing und St. Nikolaus gelangen Sie in die kleine Stadt Güssing. Nehmen Sie sich hier unbedingt Zeit für einen Besuch der imposanten Burg Güssing, die auf einem mächtigen Basaltfelsen thront. Sie ist die älteste Wehranlage des Burgenlandes und beeindruckt mit ihrem Ausblick ebenso wie mit dem sehenswerten Burgmuseum, das rund 5.000 Exponate beherbergt.
Von Kleinmürbisch aus genießen Sie herrliche Ausblicke über das sanfte Hügelland, bevor Sie Inzenhof erreichen. Ein Abstecher zur St. Emmerichskirche lohnt sich – sie liegt auf ungarischem Boden und befand sich zur Zeit des Eisernen Vorhangs im sogenannten "Niemandsland".
Nach der Überquerung des bewaldeten Steinerbergs erreichen Sie Heiligenkreuz im Lafnitztal.
Etappe 4: Heiligenkreuz im Lafnitztal – Bad Radkersburg (55 km)
Die Route führt Sie weiter durch das Industriezentrum bis nach St. Gotthard in Ungarn. Beim Zusammenfluss von Lafnitz und Raab überqueren Sie beide Flüsse und folgen der Route durch die Stadt bis in die historisch bedeutsame Marktgemeinde Mogersdorf. Hier wurde 1664 in der Schlacht am Schlösslberg eine osmanische Streitmacht besiegt.
Nach der Ortsdurchfahrt von Weichselbaum statten Sie unbedingt dem Künstlerdorf Neumarkt an der Raab einen Besuch ab. Die strohgedeckten Bauernhäuser, die Dorfgalerie, die historische Ölmühle und das älteste Kino des Burgenlandes schaffen eine ganz besondere Atmosphäre.
Wenig später erreichen Sie St. Martin an der Raab, dessen spätbarocke Pfarrkirche schon von weitem sichtbar ist. Geschichtsinteressierte sollten das Römermuseum besuchen, das faszinierende Einblicke in die altrömische Vergangenheit der Region bietet. Am Doiberbach entlang gelangen Sie nach Windisch-Minihof, wo die liebevoll erhaltene Jostmühle zur Besichtigung einlädt. Ein weiterer Tipp ab dem Ortsteil Tauka ist ein Abstecher zum Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowenien.
Der Furmint Trail verlässt das Burgenland und somit auch Österreich kurz nach Minihof-Liebau und führt durch die hügelige Landschaft der Region GoriÄko im äußersten Nordosten Sloweniens. Dieses Gebiet war sehr lange Zeit durchwegs bewaldet und deshalb nie dicht besiedelt. Zudem erlebte die Region gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine sehr starke Auswanderung, da die Reblaus fast alle Weinstöcke vernichtete und damit die Lebensgrundlage vieler Menschen zerstörte. Heute zählt das idyllische Gebiet zum länderübergreifenden Naturpark Raab-Årség-GoriÄko.
Die Strecke führt u.a. durch die verstreuten Ortschaften Kuzma, Gornji SlaveÄi, Dolnji SlaveÄi und RopoÄa, um bei Zelting steirisches und somit wieder österreichisches Staatsgebiet zu erreichen. Wenig später gelangt man in die historische Kleinstadt Bad Radkersburg mit ihrem sehr gut erhaltenen Altstadtkern. Die liebevoll restaurierten Bürgerhäuser, die engen Gassen und der Hauptplatz laden zum Entdecken ein. Besonders bemerkenswert ist das Palais Herberstorff mit seinem dreigeschoßigen Renaissance-Arkadenhof.
Etappe 5: Bad Radkersburg – Ljutomer - Jeruzalem (43 km)
Von Bad Radkersburg führt der Furmint Trail zunächst in den sogenannten Radkersburger Winkel nach Sicheldorf und weiter über die Grenze ins slowenische Murski Petrovci. Die kurz danach erreichte Ortschaft Radenci ist besonders bekannt für ihr Mineralwasser (Radenska) und das traditionsreiche Kurhaus mit Thermalquelle.
Die Route führt weiter durch die sanften Hügel der Region Pomurska nach Ljutomer, einem bedeutenden Zentrum der slowenischen Pferdezucht und Kultur. Sehenswert sind der barocke Hauptplatz, lokale Museen und die Weinkeller, in denen regionale Spezialitäten verkostet werden können.
Das landschaftliche und touristische Highlight bildet der letzte Abschnitt nach Jeruzalem – ein malerisch auf einer Hügelkuppe gelegener Weinort mit atemberaubendem Panoramablick über die umliegenden Weingärten. Der Ort mit dem auffallenden Namen wurde im 13. Jahrhundert von Kreuzrittern gegründet, die aus dem Heiligen Land nach Europa zurückkehrten. Die Region um Jeruzalem ist berühmt für ihre hochwertigen Weißweine, insbesondere edelsüße Auslesen und Prädikatsweine, die auf den mineralreichen Böden und unter idealen klimatischen Bedingungen reifen. Zahlreiche Buschenscheanken, Vinotheken und Aussichtspunkte laden zu genussvollen Zwischenstopps ein. Zu verkosten gibt es hier natürlich vor allem auch den lokalen Šipon und damit die slowenische Variation des Furmints
Entlang der Route wird mehrfach die Grenze nach Ungarn und Slowenien passiert. Nehmen Sie entsprechende Dokumente mit!
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