
Leiternsteig (Leiterlsteig) – Fölzstein – Fölzkogel (SG I+)

- Kurzbeschreibung
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Wildromantische Landschaftsformen belohnen für einen anspruchsvollen Aufstieg. Das Gipfelplateau bildet den Kontrast dazu – dort kann man manchmal sogar Edelweiß bewundern.
- Schwierigkeit
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schwer
- Bewertung
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- Ausgangspunkt
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Parkplatz Karlschütt
- Wegverlauf
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Karlschütt1,5 kmBrennsattel2,9 kmZirbeneck3,4 kmWaschenriegel (1.831 m)3,9 kmFölzstein (1.946 m)4,9 kmFölzkogel (2.022 m)5,7 kmWindscharte6,1 kmKarlschütt10,6 km
- Beste Jahreszeit
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JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
- Beschreibung
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Bei dieser Tour wird man erstaunt sein, welch unterschiedliche Landschaftsformen auf engem Raum nebeneinander liegen:
Da ist zunächst die fast zwei Kilometer lange Schwemmfläche der Karlschütt, bei der sich unweigerlich die Frage stellt, wie sie denn entstanden sein soll, wo doch das liebliche Bächlein, das über einige Felsstufen und durch Badegumpen herunterplätschert, meist nach wenigen hundert Metern im Untergrund verschwindet.
Anschließend erlebt man massive Erosion am Werk, nicht nur im umliegenden Kalkgestein, das zu markanten Kegeln, Türmen und Rinnen geformt wurde, sondern auch am Weg selbst.
Überraschend folgen dann zunehmend liebliche und runde Landschaftsformen, je höher man kommt, bis man sich schließlich auf einer ausgedehnten Hochebene wiederfindet, die ihre wilde Seite erst offenbart, wenn man sich ihrem östlichen Rand nähert. Der Abbruch vom Fölzstein in den Eisgraben ist atemberaubend und der Tiefblick vom Gipfelkreuz zur Fölzalm reicht senkrecht über mehr als 500 Meter.Wegbeschreibung:
Am Parkplatz Karlschütt beginnt ein breiter, ebener Waldweg, der nach Norden in Richtung Karlgraben führt und mehrere Varianten aufweist. Wenn man sich möglichst weit rechts hält, gelangt man unmittelbar an den Rand der „Karlschütt“, einer außergewöhnlich großen Schotter-Schwemmfläche. Taleinwärts erreicht man einen alten Fahrweg kurz vor seinem Ende, danach führt ein deutlich sichtbarer Pfad am westlichen Rand der Schütt entlang und schließlich ins Bachbett hinein, dem man nun soweit folgt, bis man die erste Felsstufe erreicht hat, über die fast das ganze Jahr über Wasser läuft.
Knapp vor dieser Stufe zieht am östlichen Rand des Bachbettes ein deutlich sichtbarer Pfad steil in den Wald hinauf. Das ist der Beginn des Leiternsteiges. Man folgt dem Pfad bergauf und hält sich bei zwei Abzweigungen jeweils rechts bzw. gerade aus und bergwärts. Bald erreicht man über enge Kehren lichten Föhrenwald und einen kleinen Rücken, dem man folgt. Dort, wo der Pfad den Rücken nach links verlässt, trifft man auf ein „Warnschid“ der Forstverwaltung (siehe Bild), das den Beginn der (ehemals) versicherten Passage kennzeichnet. Kurz danach wird die Berechtigung der Warnung deutlich, da in einer steilen Rinne der Weg vollständig verschwunden ist und sein äußerer Begrenzungspfosten frei in der Luft schwebt. Dies ist wohl die heikelste Passage des gesamten Aufstieges und man bewältigt sie nur mit Hilfe der noch vorhandenen Stahlseile, deren Zuverlässigkeit aber vorab ausführlich geprüft werden sollte.
Bald danach erreicht man die erste der beiden Leitern, die nun aus Metall und in gutem Zustand ist. Die zweite und längere Leiter etwas weiter oben ist aus Holz und wurde vor Kurzem repariert. Danach folgt eine ausgesetzte Passage, die mit einem alten Stahlgeländer gesichert ist.Hinter dem Stahlgeländer verlässt man den Rücken nach links und steigt am Latschenrand sehr steil nach oben. Hier ist der Weg vollkommen erodiert und in eine felsige Wasserrinne umgewandelt worden. Weiter oben erreicht man einen weiteren Rücken. Er ist relativ sanft und nicht ausgesetzt. Direkt oberhalb des Rückens steht ein markanter Grat-Gendarm - ein Turm, den man schon vom Tal aus gut erkennen kann.
Man folgt dem Rücken ein kurzes Stück weit und verlässt ihn dann nach rechts, um eine Wasserrinne zu durchqueren. Steinmänner markieren hier die Route. Auf der anderen Seite der Rinne ist der Pfad undeutlich.
Man steigt neben einem Latschenfeld hoch, ohne noch einmal in die Rinne zu gelangen, und erreicht oben fast den Gratrücken. Etwas unterhalb des Grates ziehen sich Pfadspuren schräg nach rechts bergwärts, bis eine weiter Wasserrinne überquert wird. Kurz danach geht es zwischen Latschen und Fels steil und stark erodiert direkt nach oben, dann hat man den Gratrücken erreicht, der hier von hohen Latschen dicht bewachsen ist. Am Rücken entlang führt der Steig mitten durch Latschen bis zum Brennsattel hoch.
Am Brennsattel wendet man sich nach links (nordwärts) und folgt dem Kammverlauf bergwärts über eine Kuppe bis zu einem weiteren Sattel.
Hier kommt von rechts unten ein Jagdstei*g aus der Fölz herauf und ab dieser Einmündung ist der weitere Pfad bis auf den Fölzstein deutlich ausgeprägt und nicht mehr zu verfehlen. Man folgt dem Kamm bergauf, bis man am Plateau ist. Rechts vorne erreicht man das etwas tiefer liegende *Gipfelkreuz am Fölzstein.Vom Fölzstein führt ein sanfter Wiesenpfad zum Fölzkogel hoch.
Für den Abstieg zur Karlalm wendet man sich am Fölzkogel nach Norden, um in die Windscharte abzusteigen, hält sich unten etwas rechts und durchquert die erste Senke auf einem Wiesensteig, um bald eine weitere Senke zu erreichen, wo sich der Pfad plötzlich nach links (Westen) auf einen Wiesensattel zu wendet. Auf der anderen Seite des Sattels verlässt man den Pfad, der hier nach rechts und bald wieder bergwärts führt, und steigt weglos am Rand der Felsen auf der steilen Wiese ab. Dort, wo die Felsen auslaufen, hält man sich im weiteren Abstieg etwas rechts, um einen flachen Rücken anzusteuern, der in ein kleines Kar hinunter führt.Am unteren Ausgang des Kares wird das Gelände wieder steiler und etwas schrofig. Man erkennt hier bald die Reste eines alten Steiges, der schräg nach rechts über eine Rinne hinweg führt und sich dann wieder verliert. Hier steigt man bis in den darunterliegenden Karboden ab und durchquert ihn, um auf der anderen Seite auf Pfadspuren zu treffen, denen man talwärts folgt. Von einer weithin sichtbaren Jagdhütte rechts oben am Hang führt bald ein deutlicher Pfad herunter. Hier hat man den Jagdsteig im Karlgraben erreicht, der zunächst an einer Wasserstelle vorbei und dann über eine Felsstufe zur ehemaligen Karlalm führt, von der nur mehr einige Grundmauern übrig sind.
Der weitere Abstieg erfolgt auf diesem Jagdsteig, der durchgehend deutlich ausgeprägt und nicht zu verfehlen ist, bis man ganz unten wieder die Karlschütt erreicht und über den Waldweg zum Parkplatz zurückkehrt.
- Höchster Punkt
- Fölzkogel (2.004 m)
- Zielpunkt
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Parkplatz Karlschütt
- Ausrüstung
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Wanderausrüstung.
In jeden Rucksack gehören: Regen-, Kälte- Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, ausreichend Flüssigkeit und eine Wanderkarte der Region. - Sicherheitshinweise
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Die gesamte Route ist unmarkiert und ohne Hinweisschilder.
Der Leiternsteig weist ganz unten eine (ehemals) versicherte Passage auf, die ausdrücklich nicht instand gehalten wird. Der Weg ist an mehreren Stellen teilweise verschwunden, die Zuverlässigkeit der Stahlseile und Geländer muss jedes Mal ausführlich überprüft werden, bevor man sich ihnen anvertraut (daher SG I+). Die beiden Leitern wurden saniert, sind aber dennoch mit Vorsicht zu betreten. Eine Umgehung der kritischen Passagen wäre ziemlich riskant, da das Gelände ausgesetzt und das Gestein extrem bröselig ist. Der Leiternsteig sollte daher sicherheitshalber nur bergauf begangen werden.
Die gesamte restliche Route verläuft auf alten Wegen und Pfaden, die unschwierig sind, aber nicht überall gut sichtbar. - Anreise
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S6 (Semmering-Schnellstraße) bis Ausfahrt Kapfenberg, weiter auf der B20 (Seeberg-Bundesstraße) bis Thörl; oder von Norden auf der B20 über den Seeberg bis Thörl; Abzweigung in Thörl nach St. Ilgen und weiter durch Innerzwain in Richtung „Bodenbauer“; ca. 1500 m nach Innerzwain wird eine Furt passiert, 500 m danach befindet sich links und rechts am Straßenrand der öffentliche Parkplatz Karlschütt.
- Parken
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Parkplatz Karlschütt
- Quelle
- Wolfgang Drexler
Wegbeschaffenheit
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Erzberg Leoben
1698
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Hochschwab
911
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Aflenz
256